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Hinter den Kulissen der Gründer: benchobox

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Hinter den Kulissen der Gründer: benchobox

Für uns interessant ist natürlich immer wer hinter dem Start up steckt. Daher kurz etwas zu dir: Wer bist du und was hast du vor der Gründung gemacht?

Mein Name ist Sarah, ich bin 26 Jahre alt und Teil des Teams von BenchoBox.

Bist du allein oder im Team?

Wir arbeiten in einem kleinen Team in Bochum. Die Kollegen des Benchobox-Teams sind dabei größtenteils Studenten.

Im Falle du bist im Team: Wie hat sich das Gründerteam gefunden? Wie sind die Anteile aller Mitgründer verteilt?

Die Ursprungsidee hatten drei Studenten aus dem Startup Camp Ruhr. Davon haben zwei das Projekt im Rahmen einer Werkstudenten-Tätigkeit weiterverfolgt.
Bei der Weiterentwicklung wurde das kleine, aber feine Team immer wieder durch mehrere Kollegen mit unterschiedlichsten Expertisen (Projekt-Manager, Designer, Developer, etc.)unterstützt. Derzeit besteht das Kernteam aus vier hochmotivierten Kollegen.

Wie heißt dein Start Up und welche Start Up Idee steckt dahinter? Was ist das Geschäftsmodell?

BenchoBox ist ein Online-Vertragsmanager, der alle Prozesse rund um das Vertragsmanagement abbildet, so dass unsere Kunden immer den Überblick behalten und keine Kündigungsfrist mehr verpassen.

Das breit aufgestellte System an Vertragskategorien (Strom, Gas, Mobilfunk etc.) wird stetig erweitert und bietet eine Lösung für das Vertragsmanagement im Privatkundenbereich. Durch die Erinnerungsfunktion bzw. das Frühwarnsystem werden unnötig hohe Kosten vermieden. Die Kunden haben die Möglichkeit, eigene Verträge zu kündigen, zu wechseln oder direkt neu abzuschließen. Die Übersicht bietet zudem eine optimale Kontrolle über die aktuellen Kosten sowie die anstehenden Kündigungsfristen.

Bei der BenchoBox handelt es sich um eine webbasierte Anwendung, die nun auch als native App sowohl für iOS als auch für Android erhältlich ist. http://bit.ly/BenchoBox_juststartup
Natürlich ist es – wie in jedem Wirtschaftsunternehmen – letzten Endes das Ziel, schwarze Zahlen zu schreiben. Wir akzeptieren aber, das dies in dieser frühen Projektphase nicht der Fall sein kann.
Zukünftig wird Benchobox das Geld durch die Vermittlung von neuen, besseren Verträgen für Privatkunden mittels Provisionen verdienen.

Zum Thema Start up Idee finden: Wie ist deine Start Up Idee entstanden? Welche Geschichte steckt hinter deiner Geschäftsidee?

Die BenchoBox ist aus dem Startup Camp Ruhr entstanden. Nach ersten Skizzen mit Zettel und Stift sind heute bereits einige Kunden in der Benchobox aktiv.
So wurden auch bei Benchobox – mit zum Teil selbstgemalten Prototypen einer App – Kundeninterviews auf der Straße geführt. Bewusst wurde nicht mit klassischem Projekt-Ein-Mal-Eins und entsprechendem Budget – gestartet, um eine Anwendung bis zum letzten Detail auszugestalten und hinterher feststellen zu müssen, dass die Kunden eventuell eher an einer anderen Lösung interessiert sind.

Was macht dein Startup einzigartig und was machst du zu bisherigen Konkurrenten/ bisherigen Lösungen anders/ besser?

Bei einem Startup ist neben der Idee das Team der Erfolg. Wir arbeiten sehr eng zusammen, sind auch privat befreundet und tüfteln immer wieder neue Funktionen und Ideen gemeinsam aus. Es gibt im Bereich des Vertragmanagements viele Konkurrenten – aber ich glaube, dass Durchhaltevermögen ein Schlüsselfaktor ist.

Was kostet das Produkt/Dienstleistung?

Alle Funktionen sind für den Kunden kostenlos und wenn ich kostenlos sage, dann ist das auch genau so gemeint. Es gibt keine versteckten Kosten. Wir wollen vom Kunden lernen und die BenchoBox stetig verbessern. Zukünftig wollen wir das Geld durch die Vermittlung von neuen, besseren Verträgen für Privatkunden mittels Provisionen verdienen.

Welche Zielgruppe hat das Startup?

Jeder der erwachsen ist hat Verträge und genau so definieren wir auch unsere Zielgruppe. Dadurch, dass die BenchoBox super einfach ist, kann sie jeder ganz leicht bedienen – egal ob der Kunde gerade 18 und seine erste Autoversicherung abgeschlossen hat oder der 65-jährige Opa seine Zusatzversicherung anlegen möchte.

Hast du Gründungsberatung oder einen Coach in Anspruch genommen?

Nein. Innerhalb des Teams sind erfolgreiche Gründer dabei. Das eigene Netzwerk lässt auch zu, dass man Gründer kennenlernt und sich mal austauscht.

Wie planst du dein Unternehmen? Nutzt du einen Business Plan? Business Model Canvas? Nach Gefühl? Hast du eine detaillierte Finanzplanung?

Innerhalb des Startup Camp Ruhr sollen neue, innovative Geschäftsmodelle entwickelt werden. Dies wird durch Methodenwissen, Workshops, Fach- und Impulsbeiträgen interner und externer Experten unterstützt. Im Kern steht hier die Lean Startup Methode sowie weitere „State of the Art“-Herangehensweisen wie bspw. „Design Thinking“. Wir haben genau deshalb auch einen BMC für BenchoBox erstellt sowie Business Pläne ausgearbeitet. Wir haben allerdings gemerkt, dass dies alles nur theoretisch ist und die Praxis sich oft anders darstellt. Wichtig ist deshalb, dass ein vernünftiges Tracking besteht.

Welche Rechtsform/ Unternehmensform hast du gewählt und warum?

Wir genießen viele Freiheiten, die die Kultur eines Startups teilweise ausmachen. Im Rahmen des letzten Startup Camps konnten die Studenten sich auszeichnen und in der Folge als Werkstudenten am Projekt BenchoBox weiterarbeiten. Dass die vielversprechenden Initiativen des Startup Camps zunächst nicht als eigene Unternehmung starten, sondern die Entwicklungen und Ideen an die Enervolution GmbH übergehen, ist dabei jedem Teilnehmer bewusst. Auch dem Gründungsteam der Benchobox war dies von Anfang an bewusst, wobei die Vorteile sowohl für das Projekt als auch für die persönliche Entwicklung überwiegen. Ein besseres „Biotop“ für die Entstehung neuer Ideen und Geschäftsmodelle und dem tagtäglichen Lernen inklusive Expertenfeedback ist kaum denkbar.

Hast du Gründerseminare, Start-Up Events oder Messen besucht?

Als Startup ist es einfach wichtig zu wissen, womit sich andere beschäftigen und auch, vor welchen ähnlichen Probleme andere Startups stehen. Genau deshalb gibt es Meetups, kostenfreie Startup Konferenzen etc., zu denen wir immer gerne hingehen. Die Startup Entwicklung im Ruhrgebiet wächst immer mehr. Es gibt Seminare im Startplatz in Düsseldorf, Meetups in Essen oder Bochum, Startup Konferenzen in Köln. Wenn man möchte, kann man immer up to date sein.

Das wichtigste eines Unternehmens ist Kundengewinnung. Wie gewinnst du Kunden? Wie machst du Akquise? Wie betreibst du Kundenbindung?

Die BenchoBox App ist nun fertiggestellt und nun möchten wir, dass sie erfolgreich wird und viele Kunden die BenchoBox als ihre digitale Ablage sehen. Als Team haben wir entschieden, dass wir keinen Kanal nutzen wollen, der Geld kostet. Unsere Kunden suchen gezielt nach Themen wie „Kündigung Anbieter XY“. Hierbei versuchen wir über SEO, dass der Kunde uns leicht findet. Weiterhin ist es wichtig, genau die Personen anzusprechen, die sich mit Themen wie bspw. die papierlose Ablage beschäftigen. Dies kann über Pressearbeit oder auch über Facebook passieren.

Wo steht dein Startup jetzt und was sind deine Ziele für die nächsten 12 Monate? Wo willst du hin? Was sind für dich wichtige Kennzahlen?

Die BenchoBox steht sicher noch am Anfang, hat aber sehr viel Potenzial. Unser Ideenspeicher wächst von Tag zu Tag. Bei einem digitalen Produkt fällt einem immer wieder Neues ein, was man gerne noch anbieten möchte. Unsere Ziele sind klar definiert. Wir messen uns nicht an Downloads, sondern an Registrierungen und möchten, dass der Kunde die BenchoBox als seine digitale Ablage sieht. Das heißt, der Kunde muss nicht jeden Tag in die BenchoBox App hineinschauen, denn mal ehrlich: Wer schaut jeden Tag in den Schrank oder Keller mit Aktenordnern. Ablage, Steuern etc. sind lästige Themen, die wir den Kunden vereinfachen wollen. Deshalb unser Ziel: Der BenchoBox Kunde nutzt die BenchoBox immer dann, wenn er Verträge anlegt, seine Verträge kündigt und wechselt.

Was würde dein Startup am Meisten nach vorne bringen/ dir am Besten helfen?

Wie wahrscheinliches viele Startups stellt sich bei uns jetzt die Frage: Was ist der richtige Kundenkanal. Hier müssen wir nun einfach Dinge ausprobieren. Ansonsten suchen wir immer coole Entwickler, die Lust haben, uns zu unterstützen (aber wer sucht die nicht?!)

Im Vergleich zu anderen Ländern wie Amerika ist in Deutschland Scheitern verpönt. Natürlich will niemand scheitern, aber wer etwas macht, kann halt auch Fehler machen. Viele potentielle Gründer gründen aber gar nicht erst, aus Angst, das es schief geht. Hast du Angst zu Scheitern? Wie gehst du mit der Möglichkeit um?

 

Innerhalb des Startup Camps haben die Teilnehmer schon das Motto gelernt: Scheiter heiter. Natürlich kann nicht jede Idee erfolgreich sein, genau deshalb ist die Lean Startup Methode so wertvoll. Man merkt relativ schnell, ob Potenzial besteht oder ob man Dinge verändern oder gar ganz sein lassen sollte. Umso länger man sich mit einem Thema beschäftigt, umso mehr wird es aber auch zum eigenen „Baby“. Da fällt es dann doch schon schwer, wenn man merkt, dass die Kunden das Produkt oder die Dienstleistung nicht wollen. In BenchoBox sehe ich persönlich so viele tolle Dinge, die man noch umsetzen kann. Das kann nur gut werden 😉

Was sind nach deiner Erfahrung die häufigsten Gründe für eine schlechte Produktivität?

Wie eingangs schon erwähnt: Das falsche Team. Aber auch, wenn man zu wenig Risiko eingeht und auf Sicherheit setzt. „Einfach mal machen und sich trauen“ ist meine Devise.

Alle Leser und ich freuen sich zum Schluss über deine wichtigsten Tipps für Startups:

Durchhalten und einen langen Atem haben; nicht zu schnell aufgeben und trotzdem merken, wann es vorbei ist; sich die richtigen Leute suchen und die Sache ernsthaft und nicht nebenbei betreiben.benchobox-team_neu_mitscreen2_grn2

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