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Hinter den Kulissen der Gründer: Sixhop.net

Hinter den Kulissen der Gründer: Sixhop.net

Für uns interessant ist natürlich immer wer hinter dem Start up steckt. Daher kurz etwas zu dir: Wer bist du und was hast du vor der Gründung gemacht?

Hi, ich bin Andreas (Andi) Nitsche. Vor der Gründung von sixhop.net habe ich Informatik auf Diplom studiert. Danach war ich in zwei Firmen angestellt und dort mittlere und große Serverplattformen administriert und betreut.

Bist du allein oder im Team?

Derzeit bin ich alleine, aber mit vielen kompetenten Partnern in meinem Netzwerk fühlt sich das jetzt schon nicht mehr so an.

Im Falle du bist allein: Willst du noch Mitgründer finden? Mitarbeiter? Partner? etc.?

Alleine wird mein Vorhaben nicht funktionieren und ich möchte auch nicht Einzelkämpfer bleiben. Also ja, ich bin auf der Suche nach Mitarbeitern und Partnern.

Wie heißt dein Start Up und welche Start Up Idee steckt dahinter? Was ist das Geschäftsmodell?

Sixhop.net bietet solide Hostingdienstleistungen als Basis für erfoglreiche Webseiten. Das ist aber nur der erste Schritt. Gemeinsam mit meinen Kunden baue ich ihre Webseiten und Onlineshops auf, finde die richtigen Einstellungen und Plugins und optimiere die Webseiten dann, sodass die Besucher sich darauf wohl fühlen.

Zum Thema Start up Idee finden: Wie ist deine Start Up Idee entstanden? Welche Geschichte steckt hinter deiner Geschäftsidee?

Ich muss zugeben, dass ich auf LAN-Parties nie zu den besten Zockern gehört habe. Aber schon damals mit 14 wollte ich wissen wie IT funktioniert. Schnell ist ein separater Rechner mit Linux aufgesetzt, um Services wie DHCP, DNS und Dateifreigaben eingerichtet, sodass sich alle im Netzwerk finden konnten und damit ein cooles Spielerlebnis hatten. Am ersten Heimserver wurden alle möglichen Services aufgesetzt und getestet. Später im Studium betreute ich dann die E-Learningplattform „Moodle“ für unseren Campus. Bereits im Praktikum des Studiums war ich beteiligt am Umzug der Webseiten für Opel nach Frankfurt, denn der Dienstleister bei dem ich dieses Praktikum gemacht habe hat den Hostingauftrag an Land gezogen. Das war bis dahin mein größtes Projekt. Ich habe Einblicke bekommen wie Hosting im großen Stil funktioniert und möchte das jetzt für alle anbieten. Wichtig ist dabei nicht nur die Maschinen am Laufen zu halten, sondern den Premium Service für meine Kunden anzubieten.

Was macht dein Startup einzigartig und was machst du zu bisherigen Konkurrenten/ bisherigen Lösungen anders/ besser?

Meine Kunden haben spezielle Anforderungen an Ihre Hostingpakete, weil sie selbst technik affin sind oder für Ihre Plattformen spezielle Setups benötigen. Genau das biete ich meinen Kunden an. Zudem wird bei jeder Lösung mitgedacht und Alternativ und Verbesserungen aufgezeigt. So sorge ich dafür, dass das Web kein Klotz am Bein ist, den man am liebsten los werden möchte, weil es ansträngend ist. Ich sorge dafür, dass das Web ein Werkzeug ist, das die Arbeit für meine Kunden erleichtert und besser macht.

Was kostet das Produkt/Dienstleistung?

Das Hostingpaket für den Einstieg startet bei 4,95 € / Monat und beinhaltet eine Domain, 10 GB Webspace, MySQL Datenbanken, 128 MB PHP memory_limit, SSH Zugang und alles was das Hosterherz begehrt. Wem das zu viele Fachausdrücke waren: Das kleinste Paket bietet Ihnen bereits die Möglichkeit voll durch zu starten. In jedem Paket besteht die Möglichkeit AddOns wie mehr Speicherplatz oder SSL Zertifikate hinzu zu buchen.

Mit 10 € / Monat gibt es den CMS Update Service dazu, d.h. sixhop.net prüft Ihre Webanwendung auf Updates und benachrichtigt Sie oder installiert diese. So wird sicher gestellt, dass keine Sicherheitslücken für Hackerangriffe offen bleiben.

Managed vServer starten ab 39,95 € / Monat. Sie nutzen einfach nur Ihre Webanwendung und sixhop.net kümmert sich um den Rest. Gerade für Onlineshops sind diese vServer die richtige Wahl, denn sie bieten die nötige Power für Ihren Besucheransturm.

Alle weiteren Dienstleistungen wie Webprogrammierung, Konfiguration spezieller Dienste und Suchmaschinenoptimierung werden zum regulären Stundensatz von 90,- € / h abgerechnet.

Welche Zielgruppe hat das Startup?

Derzeit kann ich kleine und mittlere Unternehmen glücklich machen. Hier fehlt teilweise die Zeit und das KnowHow, um eine solide Basis zu schaffen und sich darum zu kümmern und genau an dieser Stelle präsentiere ich meine Dienstleistunden, um denen weiter zu helfen, die meine Hilfe brauchen und wollen.

Hast du Gründungsberatung oder einen Coach in Anspruch genommen?

An dieser Stelle möchte ich dem Landratsamt Fürstenfeldbruck danken. Ihr seid ein super Team und stellt für uns Gründer im Landkreis mit der Jungunternehmermesse und den verschiedensten Beratungsveranstaltungen eine super Plattform für den Start.

Wie planst du dein Unternehmen? Nutzt du einen Business Plan? Business Model Canvas? Nach Gefühl? Hast du eine detaillierte Finanzplanung?

Ich habe einen Businessplan inklusive Finanzplan erstellt, um herauszufinden ob mein Kind sixhop.net auf eigenen Beinen stehen kann. Diesen Plan verfolge ich. Einige Meilensteine konnte ich schon hinter mir lassen, aber wenn ich auf den Weg vor mir schaue sehe ich eine spannende Tour, die ich noch vor mir habe.

Was ist deine Unternehmensstrategie?

Eine sichere Grundlage, zuverlässigen Service und stabile Dienste können in diesem Bereich viele andere Dienstleister auch. Deshalb gehe ich den Schritt weiter und helfe meinen Kunden wirklich an den Stellen an denen Hilfe benötigt wird. Dabei darf der Spaß nicht zu kurz kommen.

Welche Rechtsform/ Unternehmensform hast du gewählt und warum?

Derzeit bin ich Einzelunternehmer, aber in absehbarer Zeit möchte ich gerne eine GmbH & Co. KG gründen. Diese Geschäftsform bietet den nötigen Prestigelevel, der benötigt wird, um das Vertrauen zukünftiger Kunden zu gewinnen, sichert die Firma gegen Rückschläge ab und bietet dabei trotzdem viele Freiheiten für mich als Unternehmer.

Hast du Gründerseminare, Start-Up Events oder Messen besucht?

Wie oben bereits erwähnt war ich bei der Jungunternehmermesse in Fürstenfeldbruck, die immer im Wechsel mit der Existenz Messe statt findet auf der Dienstleister wie Grafiker, Steuerberater und Banken ausstellen, um Gründern alle offenen Fragen zu beantworten.

Sich Selbständig zu machen bedeutet leider auch, dass man sich um Themen kümmern muss, die einen vielleicht nicht immer interessieren. Gründen bedeutet daher auch Rechnungen, Steuern, Buchhaltung, AGB, Verträge erstellen … Wie gehst du damit um?

Ich als Gründer muss mich für meine Firma interessieren und nicht nur für das was mein Hauptgeschäft ist. Rechnungen, Steuern und Buchhaltung sind Aufgaben, die zum Tagesgeschäft gehören. Das heißt auf der einen Seite, dass diese Aufgaben weitestgehend automatisiert werden müssen, denn sie kommen immer wieder und werden dabei auch noch mehr. Zudem ist es für mich wichtig zu erkennen, dass Einzelkämpfer nicht weit kommen. Ich mache was ich gut kann, also soll der Steuerberater doch machen was er gut kann.

AGB und Verträge erstellen ist ein muss für jeden Unternehmer. Wichtig ist dabei die richtige rechtliche Grundlage, damit diese Dokumente wasserdicht sind.

Bei vielen dieser Aufgaben ist es so, dass es das erste Mal wirklich schwer ist bis man sich das komplette Knowhow erarbeitet hat. Aber es lohnt sich, nämlich genau an dem Punkt an dem man es zum zweiten Mal macht. Dann wird nämlich alles einfacher.

Was braucht dein Unternehmen an Ausstattung (z.B. Telefon, Büro, Computer, Firmenwagen)? Wo hast du das her?

Ich selbst habe mir Gedanken darüber gemacht welche Werte ich verfolge und was mir wichtig ist. So habe ich meine Schreibtische geschenkt bekommen und meine Schränke für 25 € bei eBay ersteigert. Aber auf meinem Schreibtisch stehen zwei hochwertige 24″ Bildschirme, eine Dockingstation für mein Lenovo Notebook und ein Snom IP Telefon inklusive Headset. zudem habe ich mir einen hochwertigen Bürostuhl geleistet.

Wichtig ist aus meiner Sicht nicht von allem das beste vom Besten zu kaufen und auch nicht zu versuchen alles für lau zu kriegen.

Sich Selbständig zu machen/ ein Startup zu gründen ist immer mit Risiken verbunden. Als Gründer geht man gewisse Risiken bewusst ein, jedoch sollte man andere frühzeitig absichern. Wie sicherst du Risiken ab? Wie wichtig ist dir das Thema Start-Up-Versicherungen? Hast du welche? Wenn ja, wofür?

Ich habe eine IT Versicherung. Es kann passieren, dass es Ausfälle gibt für die ich nicht verantwortlich bin und mir die Hände gebunden sind, um aktiv etwas dagegen tun zu können. Genau gegen diesen Fall ist es aus meiner Sicht notwendig versichert zu sein.

Was haben deine Freunde/ Verwandten/ Familie gesagt, als du dich selbständig gemacht hast/ dein Start Up gegründet hast?

Ich genieße es sehr, dass mich mein soziales Umfeld so gut unterstützt.

Wie finanzierst du dein Start Up? Hast du Eigenkapital mitgebracht, Kredite, Darlehen oder eine Finanzierung bekommen?

Ich habe einiges an Eigenkapital in meine Firma gesteckt, mittlerweile trägt sie sich aber selbst und ich kann starten das Darlehen über nur 5000,- €, das ich aufgenommen habe wieder zurück zu bezahlen.

Speziell für Start Ups gibt es verschiedene staatliche und private Fördermittel. Allerdings ist es nicht immer leicht diese zu bekommen, jedes Bundesland hat eigene Anforderungen etc. pp. Hast du dich schonmal über Fördermitteln informiert? Wie stehst du dazu? Bekommst du welche? Wenn ja, welche?

Ja, ich habe mich informiert. Allerdings habe ich meine Firma bereits 2008 während meines Studiums gegründet. Deshalb gelte ich in deren Augen nicht mehr als Startup und bekomme deshalb sehr schwer einen Fuß in die Tür, egal wo ich anklopfe.

Kooperationen stellen eine gute Wachstumsstrategie für junge Unternehmen dar. Gute Partnerschaften mit WIN-WIN sind aber oft nicht so einfach zu finden. Suchst du Kooperationen bzw. Partnerschaften für dein Startup? Falls ja, welche Form der Kooperation wäre für dich interessant?

Interessant sind Kooperationen mit Leuten, sie selbst für Ihre Idee brennen. Genau dann ist nämlich die Motivation da diese Idee gut umzusetzen. Speziell interessieren mich Kooperationen mit Partnern, die auch im Internet arbeiten, z.B. Webdesigner, Texter und Grafiker.

Das wichtigste eines Unternehmens ist Kundengewinnung. Wie gewinnst du Kunden? Wie machst du Akquise? Wie betreibst du Kundenbindung?

Derzeit gewinne ich meine Kunden über Empfehlungen meiner bestehenden Kunden. Parallel baue ich derzeit den Bereich Online Marketing aus. Außerdem besuche ich immer wieder Unternehmertreffs, um mein Netzwerk zu stabilisieren und zu erweitern. Mit Vorträgen auf diesen Treffen kann ich zeigen was hinter sixhop.net steckt.
Kundenbindung betreibe ich indem ich runde Gesamtpakete mit Hilfe meines Netzwerks anbiete, mein Knowhow weiter gebe und damit meine Kunden zufrieden mache oder sogar beeindrucke.

Gerade am Anfang ist Marketing für Startups besonders wichtig, aber bei begrenztem Budget gleichzeitig auch schwierig. Wie sieht dein Startup-Marketing aus? Welche Kanäle benutzt du?

Egal welches Geschäft man betreibt und was man startet es gibt immer einen Menschen, der etwas produziert oder anbietet und einen Menschen, der genau dieses Produkt bekommt. Nicht das Produkt steht im Mittelpunkt, sondern der Mensch. Aus diesem Grund ist es wichtig mit genau diesem Menschen zu reden, um herauszufinden welche Bedürfnisse er hat und an welchen Stellen angepackt werden muss.
Mein Startup Marketing sieht deshalb so aus, dass ich regelmäßig Unternehmertreffs besuche, um über meine Produkte zu reden und zu schauen welche Probleme der anderen Unternehmer ich damit lösen muss, um erfolgreich neue Kunden zu gewinnen. Parallel nutze ich das Onlinemarketing und kommuniziere und befrage die Leute im Netz.
Beide Varianten sind für mich nicht sonderlich teuer, weil ich diese Leistungen quasi mit Zeit statt mit Geld bezahle.

Wo steht dein Startup jetzt und was sind deine Ziele für die nächsten 12 Monate? Wo willst du hin? Was sind für dich wichtige Kennzahlen?

Das Jahr 2016 geht jetzt gerade zu Ende. In diesem Jahr habe ich es geschafft, dass mein Unternehmen schwarze Zahlen schreibt. Das möchte ich weiter ausbauen und reinvestieren. Zudem benötige ich Plattformen, sodass regelmäßige Kundenanfragen besser, schneller und automatisierter beantwortet werden können.

Was würde dein Startup am Meisten nach vorne bringen/ dir am Besten helfen?

Derzeit hängt vieles an der Kundenanzahl, die muss wachsen, damit andere Bereiche mit wachsen können und ich damit starten kann sixhop.net zu skalieren.

Was für Schwierigkeiten hatte dein Startup/ du bisher? Was waren deine größten Hürden?

Schwierige Hürden sind gerade am Anfang Kunden, die nicht zahlen wollen. Man hat viel Arbeit in ein Projekt gesteckt und teilweise hat man ein komplettes Monatsgehalt in Rechnung gestellt und der Kunde entscheidet sich nicht zu bezahlen. Das sind Rückschläge, die man verarbeiten muss und von denen man sich vor Allem nicht ausbremsen lassen darf.

Im Vergleich zu anderen Ländern wie Amerika ist in Deutschland Scheitern verpönt. Natürlich will niemand scheitern, aber wer etwas macht, kann halt auch Fehler machen. Viele potentielle Gründer gründen aber gar nicht erst, aus Angst, das es schief geht. Hast du Angst zu Scheitern? Wie gehst du mit der Möglichkeit um?

Ich bin da in einer sehr luxuriösen Position, denn Fachkräfte werden in der IT derzeit stark gesucht, d.h. falls ich scheitern sollte, sind die Aussichten nicht schlecht als ITler einen Job zu bekommen. Aus diesem Grund habe ich kein großes Problem mit der Angst scheitern zu können.

Was sind nach deiner Erfahrung die häufigsten Gründe für eine schlechte Produktivität?

Schlechte Produktivität tritt ein, wenn der Plan fehlt. Ich habe für mich Todoist als Todo-Listen Verwaltung gefunden, mein Langzeitgedächtnis. Damit vergesse ich selbst Kleinigkeiten nicht mehr. Einfach nur eine Liste zu haben hat mir aber irgendwann auch nicht mehr geholfen, denn wenn da mal 200 Tasks drauf stehen, dann ist die Produktivität meist nicht in greifbarer Nähe. Deshalb schreibe ich jetzt einen Zeitplan und setze mir die Aufgaben in Timeslots. Damit schaffe ich mir künstlich die Pipeline was ich wann machen möchte und bekomme damit die Dinge geregelt.
Zudem ist es wichtig nicht den ganzen Tag mit Arbeit zu verplanen. Das Gleichgewicht zwischen Arbeit und Freizeit ist wichtig, denn morgen ist auch noch ein Tag. Überarbeitung sorgt auch dafür, dass man unproduktiv wird.

Alle Leser und ich freuen sich zum Schluss über deine wichtigsten Tipps für Startups:

Wendet den Robustheitsgrundsatz aus dem RFC 761 an: „sei streng bei dem was du tust und offen bei dem was du von anderen akzeptierst“

https://de.wikipedia.org/wiki/Robustheitsgrundsatz

 

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