Das Open-Space-Büro
Großraumbüros gelten als wenig attraktiver Arbeitsplatz, mit ihnen verbindet man Hektik, Lärm und insgesamt eine sehr unruhige Umgebung. Das Open-Space-Büro ist ein neuer Ansatz der mit diesen Klischees brechen soll. Im Gegensatz zum klassischen Großraumbüro soll es die Kommunikation zwischen den Mitarbeitern verbessern und sich auf diese Weise auf Kreativität und Produktivität der Mitarbeiter positiv auswirken.
Inhalt
Was genau ist ein „Open-Space-Büro“?
Wie der Name bereits andeutet, handelt es sich beim Open-Space-Büro in erster Linie um ein großes, aber offenes Büro, das heißt ohne feste Wände oder den stereotyp-labyrinthartig angeordneten Trennwänden. Die Arbeitsplätze sind in Gruppen angeordnet, diese können, je nach Bedarf auch nach Abteilungen gruppiert sein. Die Abschirmung der einzelnen Mitarbeiter voneinander fällt in diesem Konzept aber auf jeden Fall eher minimal aus.
In vielen Open-Space-Büros ist die Sitzplatzvergabe sogar so geregelt, dass jeder Mitarbeiter sich jeden Tag seinen Arbeitsplatz neu aussuchen darf. Dies wird in erster Linie durch mobile Arbeitsgeräte wie Laptops, oder auch standardisierte Arbeitsplätze, ermöglicht.
Der Ursprung des Open-Space-Büros
Tatsächlich scheint das Open-Space-Büro eine deutsche Erfindung zu sein. Bereits in den 1950er Jahren soll eine Hamburger Firma das ursprüngliche Konzept entwickelt haben, das später als „Open-Space-Büro“ bekannt wurde.
Das Ziel war es ein Großraumbüro-Konzept zu entwickeln, dass sich vom traditionellen Konzept mit Bürozellen deutlich abhebt: Weg von den starren, hierarchisch-angeordneten Strukturen und stattdessen hin zu einer flexiblen, humaneren und abwechslungsreichen Gestaltung des Büros. In Folge des Umgestaltungsprozesses wurden die Büromöbel einfach auf offenere Flächen zu Arbeitsgruppen zusammengestellt, um so eine bessere Kommunikation und Zusammenarbeit zu erreichen. Das Konzept ging auf, heute ist die Gestaltung und Umgestaltung von Großraumbüros eine der nachgefragtesten Dienstleistungen des Unternehmens.
Das Open-Space-Büro in Deutschland
Obwohl das Open-Space-Büro in Deutschland erfunden wurde, sind Großraumbüros in Deutschland nach wie vor unbeliebt. Daher wird lediglich bei Konzernen mit größeren Callcentern zu sehr großen Teilen auf Großraumbüros gesetzt. Großraumbüros werden hier vor allem anderen mit viel Lärm verbunden. Außerdem werden sie mit starren Strukturen und einem stressigen Arbeitsalltag verbunden. Was aber wohl auch daran liegt, dass sie in Deutschland immer noch hauptsächlich zu Callcenter-Zwecken eingesetzt werden.
Die Vorteile und Nachteile des Open-Space-Büros
Im folgenden Abschnitt möchte ich Dir die Vor- und Nachteile eines Open-Space-Büros näher erläutern. Der größte Vorteil des Open-Space-Büros liegt darin, dass der Platz wesentlich effektiver genutzt wird, da bei den früheren Konzepten viel zu viel Platz in personalisierte, und mit Trennwänden isolierte, Einzelarbeitsplätze investiert wurde. Gleichzeitig profitieren aber auch die Mitarbeiter von dem offeneren Büro: Denn im Open-Space-Büro können sich Licht und frische Luft wesentlich besser im Büro verteilen, außerdem sind feste Plätze für Pausen vorgesehen, die im klassischen Konzept meist fehlten. Zudem dürften sich die meisten Leute im Open-Space-Modell deutlich weniger beengt während der Arbeit fühlen.
Vorteile des Open-Space-Büros
- Sehr gute Flächennutzung
- Die direkte Kommunikation kaum einschränkt
- Hohe Flexibilität
- Sehr gute Voraussetzungen für Teamarbeit
- Kurze Wege im Büro (dadurch schnellere/effizientere Kommunikation und Problemlösung)
- Freundlichere Arbeitsumgebung
Nachteile des Open-Space-Büros
- Unvorteilhafte Akustikkulisse (wodurch die Konzentration gestört werden kann)
- Geringe Privatsphäre
- Bei manchen Mitarbeitern ist generell jede Art von Großraumbüros unbeliebt
Fazit
Das Open-Space-Büro ist definitiv eine gute Alternative zum klassischen Großraumbüro. Der neue Trend zum Open-Space-Büro hat insofern auf jeden Fall gute Gründe. Im Gegensatz zum althergebrachten Großraumbüro punktet es nämlich mit angenehmeren, flexibleren und wesentlich besseren Möglichkeiten. Gerade die Umgestaltung eines schon bestehenden Großraumbüros nach den Maßstäben Open-Space-Büros ist deswegen absolut empfehlenswert. Sollte man ein neues Großraumbüro aufbauen wollen, ist es aber ebenfalls die ideale Alternative zum längst überholten Konzept der alten Großraumbüros mit übertriebener Abschirmung durch Trennwände.
Tipps für das Open-Space-Büro
Falls Du Dich nun für das Einrichten eines Open-Space-Büros entschieden hast, möchte ich dir hier zum Schluss nochmal einige Tipps zur Gestaltung deines Büros geben. Denn schließlich sollen am Ende eines solchen Einrichtungsprozesses auch alle Stärken des Open-Space-Büros maximal ausgeschöpft werden, während die Schwächen marginalisiert werden. Um Dir die Übersicht zu erleichtern, habe ich im Folgenden für Dich in „Einrichtungstipps“ und „Betriebstipps“ unterschieden.
Tipps für die Einrichtung des Open-Space-Büros
- Sorge dafür, dass die Arbeitsplätze so ausgerichtet sind, dass an jeden Arbeitsplatz genügend Licht und Frischluft (beim Lüften) vorhanden ist.
- Sorge dafür, dass für alle Mitarbeiter genug Platz herrscht und alle wichtigen Arbeitsgeräte in angemessener Reichweite vorhanden sind.
- Beziehe unbedingt die Akustik in Deine Planungen mit ein, denn eine Reizüberflutung deiner Mitarbeiter gilt es unbedingt zu vermeiden. Der hohe Lärmpegel war und bleibt einer der größten Nachteile von Großraumbüros. Geräuschvolle Geräte wie z.B. Drucker, Kopierer, Kaffeemaschinen, usw. sollten also sinnvoll platziert werden und akustisch so abgeschirmt wie möglich sein. Auch die Platzierung von Telefonen die häufig genutzt werden sollte gut überlegt sein, eine gänzliche Abschirmung ist hier zwar nicht möglich, aber eine sinnvolle Platzierung kann die fehlende Isolation oft wieder ausgleichen.
Tipps für den Betrieb eines Open-Space-Büros
- Rotierende Arbeitsplätze sind oft mit dem Konzept des Open-Space-Büros verknüpft. Ich würde Dir aber raten im Zweifelsfall auf eine Arbeitsplatzrotation lieber zu verzichten, da die meisten Mitarbeiter einen eigenen, festen Arbeitsplatz durchaus zu schätzen wissen. Empfehlenswert sind solche Rotationsverfahren eher wenn das Unternehmen ohnehin sehr dynamisch ist und daher sehr oft mit wechselnden Teams, bzw. Projektgruppen gearbeitet wird.
- Um das Konzept dauerhaft erfolgreich zu halten solltest du auf Verbesserungsvorschläge und Wünsche deiner Mitarbeiter eingehen. Gerade wenn Du selbst ein eigenes Büro hast ist es vernünftig, sich Rat von Personen einzuholen die mit der Arbeit in deinem Open-Space-Büro vertraut sind.
- Je größer das Büro, desto sinnvoller ist häufig auch die Einführung von Verhaltensregeln damit kannst Du z.B. vermeiden, dass die Kollegialität Mitarbeiter unter dem Konzept leidet. Zum Beispiel könntest du festlegen, dass nur in den Pausenbereichen gegessen wird um Geruchs- und Geruchsbelästigung zu vermeiden. Aber auch Regelungen zum Anwenden von Klimaanlage/Heizung und zum Lüften können sich positiv auf die Arbeitsumgebung auswirken.