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Subunternehmer – Nutzen und Risiken, die du kennen solltest

Subunternehmer – Nutzen und Risiken, die du kennen solltest

Was versteht man unter einem Subunternehmer?

Als Subunternehmer wirst du bezeichnet, wenn du als eigenständiger Unternehmer im Auftrag eines Generalunternehmers agierst. Generell kannst du beliebig viele Aufträge annehmen. Du arbeitest also für ein anderes Unternehmen, wirst aber unternehmerisch gegenüber deinem Auftraggeber nicht selbst tätig.
Der Kontakt zwischen Subunternehmer und Auftraggeber wird nur über einen Ansprechpartner hergestellt. Es werden Absprachen über Organisation oder finanzielle Abwicklungen getroffen, wodurch der Auftraggeber alle Teilaufgaben auf den Auftragnehmer übergibt.
In einem Werk- oder Dienstvertrag sind alle Konditionen aufgeführt und vereinbart.

Als Subunternehmer kannst du für die Erledigung deines Auftrages entweder eigene Mitarbeiter einbeziehen oder du engagierst je nach Auftragsart Subunternehmer oder freie Mitarbeiter.
Dein unternehmerisches Risiko ist so gemindert.
In den häufigsten Fällen agieren Subunternehmer im Handwerk oder im Dienstleistungssektor.

Welche Aufgaben hat ein Subunternehmer?

Subunternehmer - Nutzen und Risiken, die du kennen solltest

Als Auftraggeber gibst du die Verantwortung des Auftrages und dessen Erledigung in die Hände einer Person. Hierdurch entsteht für dich eine gewisse Bequemlichkeit, denn du hast einen einzigen Ansprechpartner, der von nun an alle Aufgaben bezüglich des Auftrages koordiniert.
Die Art und Weise wie der Subunternehmer diesen Auftrag erledigt, bleibt alleine bei ihm. Ihm ist es erlaubt selbstständige Entscheidungen darüber zu treffen, wen er für welche Aufgaben beauftragt.

Der Auftraggeber agiert bei dem zu erledigendem Auftrag dementsprechend nur noch inaktiv, da er bloß Aufgaben verteilt und Anforderungen stellt.
Hierzu wird ein Budget herausgegeben. Die Absicht ist es, am Ende Gewinn zu erzielen.

Das Hauptunternehmen kann sich durch die Befreiung durch den Subunternehmer auf Kerngeschäftsbereiche konzentrieren und Lohnnebenkosten einsparen.

Der Hauptunternehmer haftet für den Subunternehmer

Im Falle einer Leistungsstörung,  welche vom Subunternehmer verursacht wurde, haftet das Hauptunternehmen. Ist also  zum Beispiel etwas beim Hausbau schiefgelaufen, kann der Hausbesitzer das Hauptunternehmen verklagen und Ansprüche stellen. Diese können an den Subunternehmer weitergeleitet werden und eine Fehlerbehebung kann verlangt werden.

 

Beispiel für den Einsatz eines Subunternehmers

Eines der gängigsten und ältesten Beispiele ist der Hausbau. Hier werden oft Subunternehmer beauftragt, weil zum Beispiel für den Bauauftrag nicht genügend Mitarbeiter verfügbar sind. Ein Unternehmer bekommt den Auftrag das Haus zu bauen, hat aber keine Kapazitäten mehr einen weiteren Auftrag aufzunehmen. Aber statt ihn abzulehnen, nimmt der Unternehmer sich einen Subunternehmer zur Seite. Er überträgt ihm den Auftrag das Haus zu bauen oder bezieht ihn in einzelne Aufgabenteile mit ein, zum Beispiel einen Maler. Der Hauptunternehmer bietet ihm eine Geldsumme dafür an. Dafür erstellt der Subunternehmer eine Rechnung, in der die vorher vereinbarten Konditionen aufgeführt sind.

Achtung vor Scheinselbstständigkeit – Der Einsatz von Subunternehmern birgt Problematiken

Der Einsatz von Einzelpersonen für Teilaufträge ist in manchen Fällen riskant. Auch wenn die meisten Firmen beim Einsatz eines Subunternehmers nicht die Absicht der sogenannten Scheinselbstständigkeit verfolgen, welche in Deutschland als eine Art Schwarzarbeit gehandelt wird, ist es doch ab und zu der Fall. Die diesbezüglichen Kontrollen werden immer strenger.
Dem sollte man sich als Unternehmen zwar bewusst sein, so wird das Thema der Scheinselbstständigkeit aber immer wieder unachtsam behandelt.
Nur weil ein Unternehmer als selbstständig gilt, ist das kein allgemeiner sozialversicherungsrechtlicher Status. Du bist nicht automatisch selbstständig bei allem was du tust. Betrachtet wird immer das konkrete Arbeitsverhältnis im Einzelfall.
Bei der Scheinselbstständigkeit wird ein abhängiges Beschäftigungsverhältnis hergestellt, anstatt wie vorgegeben einer Vertragsbeziehung zwischen einem selbstständigem Unternehmer und einem Auftraggeber.
Scheinselbstständigkeit bezieht sich dementsprechend auf eine konkrete Tätigkeit für einen Auftraggeber und dessen Gestaltung der Beauftragung.

Sehr relevant wird diese bei freien Mitarbeitern und Einzelunternehmern mit nur einem oder sehr wenigen Auftraggebern. Bei Selbstständigen mit vielen Privatkunden ist die Scheinselbstständigkeit kein Thema.
Es ist auch kein Thema, wenn du sowohl als Subunternehmer tätig bist, aber auch komplett eigenständige Aufträge abwickelst.

Damit du besser verstehst, was gemeint ist, kommen wir mal auf das Beispiel mit dem Maler zurück: Du kannst sowohl Aufträge einer Baufirma entgegennehmen, als auch eigene Aufträge von Privatpersonen annehmen. Um diesbezüglich auf das Thema der Scheinselbständigkeit zurückzukommen: Diese liegt zum Beispiel vor, wenn du  „selbständig“ bist, aber nur Aufträge von derselben Firma annimmst oder annehmen kannst. Etwas konkreter: Die Firma, von der du die Aufträge erhältst, bezahlt dir kein direktes Gehalt, sondern du arbeitest nur auf Provisionsbasis und du musst dich selbst um deine Krankenversicherung kümmern. Es scheint zwar erstmal so, als wärst du selbständig, bist aber indirekt an nur einen Auftraggeber gebunden und deshalb nicht komplett selbstständig in deiner Arbeit.  Aber was ist daran jetzt falsch? Schließlich machen das viele Firmen ja so. Es hat für die Unternehmen schlichtweg folgenden Vorteil: Sie müssen dir kein „Grundgehalt“ zahlen und haben die Sicherheit, dass du immer weniger kostest, als Du in das Unternehmen einbringst. Du arbeitest nämlich nur auf Erfolgsbasis. Außerdem musst du im Falle dieser Selbständigkeit die Kosten für die Krankenversicherung alleine tragen, welche bei einer offiziellen Festanstellung auf das Unternehmen zurückfallen würde. Somit spart das Unternehmen viele Kosten.

Erläutern wir das ganze Szenario, wieso Firmen Unternehmer in die Scheinselbstständigkeit treiben, noch an einem einfachen Beispiel.
In der Finanzbranche werden verschiedene Lebensversicherungen auf Basis von Finanzprodukten durch Vertreter, die sich in einer Scheinselbständigkeit befinden, vertrieben. Die „Mitarbeiter“ sind selbständig und arbeiten auf Provisionsbasis. Sie bekommen lediglich bei erfolgreichem Vertragsabschluss einen Anteil der daraufhin eingezahlten Summe des Kunden.
Konkret: Wenn ein Kunde eine Lebensversicherung bei dir  in Höhe von „XY“ abschließen würde, bekommst du einen prozentualen Anteil der Summe. Oft bekommen diese Vertreter kein Grundgehalt, da sie ja eigentlich selbständig agieren. Sie vertreiben aber ausschließlich die Finanzprodukte ihres Auftraggebers und sind somit in keiner Weise selbständig. Sie vertreiben die Produkte nämlich zu jeder Zeit weisungsgebunden und nach verhandelten Konditionen. Die Firmen drängen ihre Vertreter in die Scheinselbständigkeit und das aus folgendem Grund: Sobald die Zahl der Vertragsabschlüsse sinkt, müssen die Auftraggeber dich nicht bezahlen, sondern warten solange, bis du deine Lebensunterhaltungskosten nicht mehr tragen kannst und freiwillig gehst. Klingt hart, ist aber die Wahrheit.

Manchmal ist es aber auch so, dass du tatsächlich selbstständig agierst und nur der Anschein erweckt wird, du agierest in einer Scheinselbstständigkeit. Schlicht aus dem Grund, dass dummerweise einige Aspekte davon zutreffen, jedenfalls nach außen hin.

Aber wie kannst du als Subunternehmer sichergehen, dass dich niemand der Scheinselbstständigkeit beschuldigt?

  • Keine weisungsgebundene Arbeit!subunternehmer-nutzen-und-risiken-die-du-kennen-solltest-2
    Das ist vor allem wichtig, wenn du mal nur einen Auftraggeber hast. Du musst über Auftragsannahme und Vergütigung alleine entscheiden können, sowie über Arbeitszeit und Ort. Eine eingliederung im Betrieb und eine Dauerbeschäftigung darf nicht vorliegen.
    Ist das nicht der Fall, bist du weiterhin Arbeitnehmer und musst Lohn nachversteuern und versichern.
  • Lieber nicht nur für einen Auftraggeber arbeiten
    Generell ist es besser, dass du mehr als einen Auftraggeber hast – Bist du immer bei der gleichen Firma beauftragt, kann schnell der Verdacht aufkommen, dass sie dich nur nicht fest anstellen, um Geld zu sparen. Optimal sind mindestens 2 Auftraggeber.

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